Die Züchterin

Meinen lang ersehnten ersten Hund habe ich 1980 mit Hilfe eines Prozesses gegen meinen Vermieter erstreiten müssen.

Von Beginn an war mir wichtig, dass mein Hund Umgangsformen lernt, die ihn zu einem angenehmen Freizeit- und Familienkameraden machen, der allseits gern gesehen und wohlgelitten ist. In Berlin, der seinerzeit hundereichsten Stadt Deutschlands, hatte ich mehrere Millionen Vorbilder, wie Hundeverhalten NICHT aussehen soll.

Also las ich bereits allerhand Bücher über Hundeerziehung, ehe der erste bellende Vierbeiner ins Haus kam. Das hat sich für uns alle sehr ausgezahlt, denn abgesehen von eingefleischten Hundefeinden wurde Taffy von jedem geliebt.

Da man ja immer dazulernen kann, lese ich seitdem viele weitere Bücher rund um den Hund. Seit Ende letzten Jahrhunderts ergänzt das Internet zusätzlich die Möglichkeiten der Weiterbildung. Viel Neues lese ich mit Interesse, einiges davon bewährt sich, anderes wird wieder verworfen.

Das eine oder andere Seminar oder ein Workshop habe ich im Laufe der Zeit auch besucht, wobei ich immer gern möglichst nah am "Original" bleiben wollte.

So besuchte ich ein Seminar über TellingtonTouch bei Linda Tellington-Jones.
Und meine ersten praktischen Schritte im Clickertraining machte ich unter der Anleitung von Birgit Laser und Martin Pietralla.
Sehr glücklich bin ich darüber, dass ich noch Gelegenheit hatte, mich über die eine oder andere Frage caniden Verhaltens mit Eberhard Trumler austauschen zu können. Gerade bezogen auf die nicht immer "einfachen" Terrier hat mir das hier und da sehr geholfen.

Mein Beruf als MTA und spätere langjährige praktische Tätigkeit in der Gynäkologie kommen der Gesundheit meiner Hunde sehr zu gute, besonders natürlich gerade auch im Bereich der Zucht.

Durch die lange Zeit meiner passionierten Tätigkeit als Züchterin von drahthaarigen Terriern ergibt es sich fast von selbst, dass das Handwerk der rassegerechten Fellpflege (ich mag die Bezeichnung "Hundefriseurin" nicht) inzwischen zu mir gehört wie mein Hemd.

Es widerstrebt mir, mich selbst mit modischen Bezeichnungen wie Hundeflüsterin, Hundetrainerin o.ä. zu titulieren. Vornehm aussehende Zertifikate mag ich nicht an die Wand hängen, und die im Lauf der Jahrzehnte errungenen Pokale, Medaillen und Schleifen sind auf einem Brett ganz oben, wo niemand sieht, wie eingestaubt sie sind.

All dies erscheint mir wenig wichtig, - letztendlich ist bedeutsam, was an Wissen und Können verfügbar ist.